Friede und Erlösung

Friede

„Wir können keine Welt ändern, es sei denn, dass ein jeder in sich selbst zur Erkenntnis der Wahrheit kommt und sich bessert.“
Joseph Weißenberg

Auf der Grundlage dieses Wortes verstehen wir Arbeit für den Frieden zu einem großen Teil als Arbeit des Menschen an sich selbst und als Mitarbeit an einer tragfähigen Gemeinschaft nach dem Wort der Bibel: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“

Seit jeher hat Gott den Menschen, die an ihn glauben, den Frieden verheißen. Jesus Christus sprach von einem Frieden „höher denn alle Vernunft“. Er forderte die Menschen zur Überwindung von Neid, Hass und Rachsucht auf und lebte Vergebung und Feindesliebe vor. Joseph Weißenberg wies auf dieses Vorbild Jesu Christi hin und sagte: „Es ist nötig, zu leben nach Christi Lehre.“ Nach dem Ersten Weltkrieg begann er südlich von Berlin mit dem Aufbau der Friedensstadt, in der eine christliche Gemeinschaft wachsen sollte. Dieser Aufbau kann nun – nach einer langen Unterbrechung wegen Kirchenverbot und Enteignung durch die Nationalsozialisten und anschließender Nutzung der Friedensstadt als Garnison der Sowjetischen Armee – fortgesetzt werden.

Auch das Gebet ist eine wichtige Kraft um Frieden zu gewinnen und zu erhalten; Gebete für den Frieden in der Welt gibt es in der Johannischen Kirche seit Beginn ihres Bestehens.

Erlösung

Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, wird im 12. Kapitel die Vision eines Kampfes geschildert (Offenbarung 12, 7–12, u. Jesaja 14, 9–14, Lukas 10,18, Joh. 12, 31, Mythos vom gefallenen Morgenstern, 1. Mose 3,1.14). Joseph Weißenberg erklärte dies als Erzählung vom Sturz Luzifers. Luzifer – einer der Erzengel, sein Name bedeutet „Licht von seinem Licht“ „maßte sich an, zu sein wie Gott“ (Jesaja 14, 13–14) und „verklagte seine Brüder Tag und Nacht vor Gott“ (Offenbarung 12,10), wie die Bibel sagt. Gott stellte diesem Verkläger den Erzengel Michael gegenüber. Dessen Name bedeutet „Wer ist wie Gott!“. Der Sturz Luzifers und seiner Anhänger in die Gottesferne war die Folge.

Gott aber ist Liebe und wünschte diesen Wesen nicht ewige Verdammnis und Finsternis. Also schuf er die Erde und eine Welt der Materie, wie wir sie kennen, um den gefallenen Seelen eine Möglichkeit zu schenken, wieder zur Erkenntnis zu kommen und von ihrem gottlosen Wesen erlöst zu werden. – Laut Joseph Weißenberg lebten vor Adam und Eva bereits viele Menschen auf der Erde, die jedoch nicht von Gott und seiner Liebe wussten. Adam und Eva aber sind die ersten Menschen, von denen die Bibel spricht. Diese sagt über sie: „Und Gott der Herr machte den Menschen aus einem Erdenkloß, und er blies ihm ein den lebendigen Odem in seine Nase. Und also ward der Mensch eine lebendige Seele.“ (1. Mose 2.7) Wir glauben, dass dieser lebendige Odem in jedem Menschen ist; Joseph Weißenberg sprach von einem „Funken Gottesgeist“, der in der Seele des Menschen verborgen ist und erst wieder erweckt werden muss, damit der Mensch zu einem Ebenbild Gottes werden kann (Gedicht Str. 8, in Joh. Gb., Berlin 2000).

„Von Diesseits nach Jenseits ist nur ein Schritt“ – nach diesem Wort Joseph Weißenbergs glauben wir, dass die irdische, sichtbare und die geistige, unsichtbare Welt direkt nebeneinander bestehen, bzw. dass die irdische Welt von der Welt des Geistes durchdrungen ist. Gute Geister, Engel, begleiten und schützen die Menschen, unerlöste können sie belasten und krank machen. Die Aufgabe des Menschen liegt darin, sich zu bessern und durch Gebet und Arbeit erlösend für andere – Menschen und Seelen – zu wirken.

„Erkenntnis für den Erdmenschen ist gleich Licht für den Geistmenschen. – Licht allein ist Jesus Christus.“
(Joseph Weißenberg)